„Schicksal als Chance“, besser kann man es kaum umschreiben, was sich da aus der Zerstörung „Der Badenden“ in der niederländischen Berkelstadt Borkulo ergeben hat.
Der 17 jährige Martin hatte dort „Die Badende“, die wie in allen Berkelanliegerstädten Botschafterin der guten grenzüberschreitenden Beziehungen ist, beschädigt – und ist dabei gefasst worden. Soweit der eher schicksalhafte Teil.
Doch damit begann auch die Aufarbeitung. Martin zeigte sich im Gespräch mit den Vertretern der Stichting 3e Berkelcompagnie, die in Holland für „Die Badende“ Verantwortung übernommen hat und den Interkulturellen Begegnungsprojekten (IBP), die die Herstellung übernommen hatten reuig, einsichtig und vor allem bereit, Verantwortung für die Wiederherstellung zu übernehmen.
Schnell wurde daraus, vor allem Dank der Initiative von Martin Althoff, Geschäftsführer der IBP, die Idee geboren, das Martin in der Werkstatt der DiSoCo (Dienstleistung und Sozialwerkstatt Coesfeld) gemeinsam mit dem Künstler Winfried Nimphius die Reparatur in Angriff nimmt.
Nun trafen sich die beteiligten und betroffenen Akteure in der Coesfeld DiSoCo Werkstatt, um zu sehen, was aus der Idee geworden ist.
Martin: „Danke, dass er die Chance bekommen hat seinen Fehler wieder gut zu machen. Diese Erfahrung in Coesfeld wird er nicht vergessen!
Winfried Nimphius, der Künstler: Es hat richtig Spaß gemacht, mit dem jungen Martin gemeinsam sich um die Reparatur zu kümmern. Das ist ja nun nicht selbstverständlich, dass ein junger Mensch sich so zu seiner Tat stellt! Und die Sprache – das war spannend – aber gerade weil man viel praktisch zeigen und erarbeiten konnte, klappte das prima!
Marja Schulenberg, niederländisches Vorstandsmitglied der Stichting 3e Berkelcompagnie: Das ist eine ganz gute Sache, dass auf diese Weise „Die Badende“ wieder fertig wird und Martin zu einer neuen Sichtweise kommt.
Ich hoffe, dass das ein bisschen dazu beiträgt, dass man unsere „Badende“ in Ruhe lässt.
Thomas Bücking, deutsches Vorstandsmitglied der Stichting 3e Berkelcompagnie: Danke an Winfried Nimphius für sein tolle Begleitung und Danke an IBP, die mit der Idee und der Umsetzung, schließlich haben sie auch Unterkunft und Verpflegung bereitgestellt, ohne bürokratische Hürden, Konzepte und Programme ein ganz konkretes grenzüberschreitendes, soziales Projekt ermöglicht haben.
Ludger Wilmer, Werkstattleiter DiSoCo: Ich habe das ein als genial empfunden, wie hier so verschiedene Fäden zusammen liefen: der erschaffende Künstler gemeinsam mit dem Beschädiger, zweisprachig, grenzüberschreitend – und doch im wahrsten Sinne des Wortes: Hand in Hand!
Und beim Gruppenbild ist Martin sich sicher: Ich komme wieder nach Coesfeld – aber dann als guter Bekannter seiner Helfer!